Privacy Magazine - Hauptseite Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse.

 

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Ausgabe vom 21. Februar 2000

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"Ein Scheckheft fürs Internet
Wie die Bundesregierung Datenschutz und E-Commerce verbinden will
... Auf einer Konferenz über 'Grundrechte in der Informationsgesellschaft' am Wochenende in der Berliner TU waren denn auch der Datenschutz und die Wahrung des Selbstbestimmungsrechts die beherrschenden Themen. ... Mit dem Boom der Informationstechnologien steht die Politik vor der Schwierigkeit. Gesetze und Initiativen zu entwickeln, die einerseits dem wirtschaftlichen Wachstum nicht im Wege stehen, andererseits gewisse, den Datenschutz betreffende Konsequenzen abwehren. Die gegenwärtige Regierung wagt diesen Spagat durch ein aufwändiges Aktionsprogramm sowie eine Novellierung des Datenschutzgesetzes. ... Nach dem Vorbild Brandenburgs soll ein 'Informationszugangsgesetz' umgesetzt werden, das es den Betroffenen ermöglicht, über sie gesammelte Angaben in Erfahrungen zu bringen und bei ihrer Weiterverwendung mitzureden. In Berlin und Brandenburg ist seit kurzem ein 'Datenscheckheft' zu beziehen, das aus Vordrucken für die verschiedensten Behörden, Institutionen und Firmen bestehen. ... Allerdings hinken diese Bemühungen den Entwicklungen im Internet hinterher. Denn der dort frei kursierende Handel mit Adressen und Nutzerprofilen wird von gegenwärtigen Gesetzesbestimmungen allenfalls auf nationaler Ebene berücksichtigt." BerlZtg 21.02.2000 S.21

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"Großer Bruder hinter den Bannern
Doubleclick will mit persönlichen Daten Werbe-Banner ganz nach den Bedürfnissen seiner Kunden ausliefern / In den USA sammelt Doubleclick Nutzerdaten aus Web-Aktivitäten und Katalogbestellungen. Das Werbenetzwerk verteidigt personalisierte Werbung als Nutzwert für den Surfer. Datenschützer kritisieren die Praxis.
... Deutsche Surfer sind sicher, solange sie sich im deutschen Internet aufhalten. Bei der Gründung von Doubleclick Deutschland 1998 entschloss man sich, nicht nur auf die Erfassung von Daten, sondern auch auf den Einsatz von Cookies zu verzichten. ... Nach Angaben des Hamburgischen Datenschutzbeauftragten Hans-Herrmann Schrader muss der Nutzer auf den Einsatz von Cookies hingewiesen werden und sie zudem abschalten können. 'Hinter dem Rücken, ohne Kenntnis des Nutzers, ist der Einsatz von Cookies unzulässig', so Schrader. Nach dem deutschen Teledienstedatenschutzgesetz dürfen zur Erstellung von Nutzerprofilen Daten wie demographische Angaben, Warenströme oder Käuferanalysen zusammengeführt werden. Diese müssen jedoch anonymisiert sein, damit nicht auf eine Einzelperson rückgeschlossen werden kann." Net-Business 21.2.00 S. 47

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