Privacy Magazine - Hauptseite Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Beauftragten für Datenschutz und Akteneinsicht zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von ausgewählten Berichten der Berliner und überregionalen Presse.

 

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Ausgabe vom 19. September 2000

"Schröder verzichtet auf Internet-Steuer
Private Nutzung bleibt abgabenfrei - Zehn-Punkte-Plan für Weg in die Informationsgesellschaft ... 'Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern die Nutzung von Personalcomputern und Internet am Arbeitsplatz und zu Hause unbelastet von Lohnsteuer ermöglichen', heißt es in dem Zehn-Punkte-Plan, den Kanzler Schröder auf einem Kongress der Initiative D 21 vorlegte" WELT 19.9.00 S.13

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"Sicherheitslücken im E-Commerce
... Er halte es für bedenklich, so Schily, wenn dem Vernehmen nach häufig Wirtschaftlichkeitsrechnungen dazu führten, dass sinnvolle und notwendige Sicherheitsmaßnahmen aus Kostengründen nicht umgesetzt würden ... Die Vertraulichkeit der Information, so Schily, sei durch Verschlüsselungsverfahren zu garantieren" HB 19.9.00 S. 46

"Betrüger setzen auf die Karte
Etwa 30 Millionen Mark Schaden durch bargeldlose Gaunereien
... Da es noch keine digitalen Signaturen, also so etwas wie global geltende Unterschriften im Netz gibt, lassen sich die Händler und Kunden nicht zweifelsfrei identifizieren. Außerdem läuft der Bestellvorgang und damit die Preisgabe der Kreditkartennummer über hunderte von Computerservern. 'Hacker kommen da ohne große Probleme an die Daten', sagte Kersten" SZ 19.9.00 S 1

"Betrug steigt rasant
Kreditkarten sollen deshalb sicherer werden, meint Bundesinnenminister Schily. Problem Euro-Umtausch
... Bei Geldgeschäften im Internet müssten fälschungssichere Verfahren wie Fingerabdruck, digitale Unterschrift, Chipkarten oder Verschlüsselungsverfahren eingesetzt werden. Helfen könnten der Polizei auch spezielle Suchmaschinen, ähnlich wie bei der Verfolgung von Kinderpornografie. Angedacht werden auch Gesetzesänderungen" taz 19.9.00 S.2

"Gefährlicher Einkauf im Netz
Kreditkartenbetrug steigt um 40 Prozent - Euro-Einführung ruft Kriminelle auf den Plan
... Die Ganoven besorgen sich die Daten existierender Kreditkarten - indem sie sich Belege beschaffen oder beim Karteneinsatz anderer im Internet 'mitlesen'. Name, Nummer und Gültigkeitsdatum werden in gefälschte Kreditkarten eingearbeitet" MoPo 19.9.00 S. 14

"Wichtiger Algorithmus für die digitale Unterschrift öffentlich
Patent auf Verschlüsselungstechnik läuft aus
" WELT 19.9.00 S. 39

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"Noch viele Stacheln im Fleisch
Über Stasi-Spitzel im Westen möchten manche lieber nichts wissen
... Die Berliner Gauck-Behörde hat zwar Ende 1998 mit Hilfe eines Telefontechnikers aus der früheren DDR und eines Zivilangestellten der Nationalen Volksarmee Magnetbänder entschlüsselt, auf denen die Liefertätigkeit beinahe aller DDR-Spione der achtziger Jahre wie in einem Posteingangsbuch verzeichnet ist. Die Datenbank mit dem Namen 'Sira' war seinerzeit bei der HVA als Sicherheitskopie angelegt und bei der überstürzten Vernichtung aller Archive im Jahr 1990 versehentlich übersehen worden ... nicht nur das anonyme Posteingangsbuch 'Sira' ist seit 1999 wieder verfügbar. Auch der zweite Baustein, der zur Enttarnung früherer Agenten nötig wäre, existiert längst: die HVA-Datei 'F 16'. Diese Aufstellung, besser bekannt unter dem geheimdienstlichen Codenamen 'Rosenholz', besteht aus etwa 450 000 Karteikarten, auf denen alle für die DDR-Auslandsspione relevanten Personen, Opfer, Täter, Hilfspersonal, unbeteiligte Dritte, mit Klarnamen und Registriernummer verzeichnet sind ... Die kompletten Namenslisten von 'Rosenholz' nämlich, die jetzt auf etwa tausend Disketten gespeichert, von denVereinigten Staaten nach Deutschland geliefert werden, sollen in diesen Tagen bei der Gauck-Behörde eintreffen ... Die Gauck-Behörde könnte dann zwar meist auch keine Strafverfahren mehr einleiten; immerhin aber könnte ihre Forschungsabteilung das Gesamtbild erarbeiten und einschließlich aller Namen öffentlich machen ... 'Rosenholz' nämlich ist durch den amerikanischen Geheimschutz gebunden. Die Gauck-Behörde wird daher die empfangenen Listen als 'VS-Geheim' - VS steht für Verschlußsache - einstufen. Damit wird sie die an sich vorhandenen Namen weder für Auskünfte an Arbeitgeber noch für die Forschung freigeben können" FAZ 19.9.00 S. 1+2

"Gauck: Akten Kohls nicht privat
Der scheidende Chef der Stasi-Unterlagenbehörde, Joachim Gauck, befürchtet negative Auswirkungen in der Öffentlichkeit, sollte Exkanzler Helmut Kohl (CDU) sich damit durchsetzen, dass seine Stasi-Akte der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht wird ... ein Erfolg Kohls würde 'den politischen Diskurs verändern'. 'In der Öffentlichkeit würde das Gefühl entstehen, dass man interessegeleitet eine aufklärerische Vergangenheitspolitik stoppen kann.' Helmut Kohl sei 'ganz sicher' ein Opfer der Stasi, so Gauck. Doch der Gesetzgeber habe festgelegt, dass diese Unterlagen genutzt werden dürfen." taz 19.9.00 S. 1