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Tageszeitungen]
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"Entwurf für die EU-Charta ist fertiggestellt
Konvent unter der Leitung Roman Herzogs verfasst die mögliche
Grundlage einer künftigen europäischen Verfassung
...Die Charta verbindet traditionelle Grundwerte wie das Recht auf
Leben oder die Meinungsfreiheit mit 'modernen' Rechten: Datenschutz,
Klonverbot und Seniorenfürsorge. ..." Welt 28.9.2000 S. 8
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"Gesundheit aus dem Internet
Telemedizin hilft Versicherungen beim Sparen
...Die Arzt Partner almeda AG, ein Privatunternehmen, das Gesundheitsinformations-
und Betreuungsservices anbietet, hat jetzt ein Telemedizin-Pilotprojekt
Diabetes vorgestellt. Ziel des Projektes ist eine permanente Kontrolle
des Blutzuckers von Diabetikern. ...Arzt Partner dokumentiert die Krankheitsverläufe
und stellt die Daten - mit Zustimmung des Patienten - niedergelassenen
Ärzten zur Verfügung. ..." SZ 28.9.2000 S. 48
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"Unheimlich schnelle Verfolgung
Das Tempo Frankreichs bei der Bekämpfung der Geldwäsche
in der EU ist den Deutschen zu hoch
...Ein anderer Kernpunkt der Reform ist die Ausweitung der Meldepflicht.
Bislang sind nur die Kredit- und Finanzinstitute verpflichtet, den zuständigen
Behörden verdächtige Geldtransaktionen oder Indizien, die auf
Geldwäsche hindeuten, zu melden. Ferner müssen sie die Identität
ihrer Kunden überprüfen und einschlägige Belege sammeln.
In der geplanten neuen Richtlinie soll die Meldepflicht auch auf Rechtsanwälte,
Notare, Immobilienmakler, Kasinobetreiber und Geldtransporteure ausgeweitet
werden. Wenn Anwälte vor Gericht tätig werden, würden sie
zwar nicht der Meldepflicht unterliegen, denn das wäre eine Verletzung
ihrer Schweigepflicht. Verdächtige Informationen, die sie in einer
unverbindlichen Rechtsberatung erhalten, sollen die Anwälte dagegen
weitergeben, so sieht es der Entwurf auf der Tagesordnung der Finanzminister
vor. ..." SZ 28.9.2000 S. 8
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"Bevor die Stasi-Spitzel die Sektkorken knallen
lassen können
...Das Bundesministerium des Innern hat sich als Dienstaufsicht
über die Gauck-Behörde inzwischen immer stärker zum Herr
des Verfahrens entwickelt. Es behielt nicht nur über Monate die inzwischen
drei gelieferten (von insgesamt rund 1000 erwarteten) CD-ROMs ein und entzog
sie damit dem Zugriff der allein auswertungsbefugten Gauck-Behörde.
Das Innenministerium wird gleichfalls entscheiden im Streit zwischen Gauck
und dem Bundesdatenschutzbeauftragten Jakob über die Weitergabe der
Stasi-Unterlagen der sogenannten 'Personen der Zeitgeschichte' an die Medien
und für Zwecke der wissenschaftlichen Aufarbeitung. ..." FAZ
28.9.2000 S. 16
"Geheimhaltung für Kartei der Stasi soll
aufgehoben werden
Der Innenausschuss des Bundestages möchte die Geheimhaltung
für die unter dem Decknamen 'Rosenholz' bekannt gewordene Stasi-Kartei
aufheben. Dafür hätten sich alle Fraktionen im Ausschuss ausgesprochen
..." Welt 28.9.2000 S. 6
"Streit um geheime Unterlagen des CIA
Gauck: Es gab etwa 30 000 westdeutsche Mitarbeiter der Stasi
Deutschland verhandelt gegenwärtig mit den Vereinigten Staaten
darüber, ob die sogenannten 'Rosenholz'-Materialien des DDR-Geheimdienstes
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. ...Sie
enthalten die Klarnamendatei der DDR-Auslandsspionage und können über
das Agentennetz der Stasi in Westdeutschland Aufschluß geben. Sie
sind der Verwertung durch Presse und Forschung nicht zugänglich, weil
der CIA sie als geheim eingestuft hat. ...Der Pressesprecher des Bundesinnenministeriums,
Lingenthal, sagte, man habe das 'politische Interesse an einem öffentlichen
Zugang'. Washington dagegen wolle die Listen als 'normale Geheimdienstunterlagen'
gewertet sehen. ..." FAZ 28.9.2000 S. 2
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"Gastkommentar
Der große Gauck
...Gaucks Erfolgsbilanz ist die eindrucksvolle Widerlegung aller
Skeptiker und Katastrophenbeschwörer. Nach den individuellen Akteneinsichten
kam es weder zu massenhaftem Mord und Totschlag noch zu organisierter Lynchjustiz.
...Das Interesse an den Akten ist auch kein schnelllebiges, sensationsbeschränktes
Strohfeuer geblieben. Die Gesamtzahl der Anträge auf individuelle
Akteneinsicht aber auch auf Überprüfung mittels der Akten liegt
bei über viereinhalb Millionen. Noch jetzt gehen jeden Monat mehr
als 10 000 Anträge auf Akteneinsicht durch Personen ein. ..."
Welt 28.9.2000 S. 10
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"Beugehaft für Journalisten
Streit um Zeugnisverweigerungsrecht in den Niederlanden
...Der als Zeuge in dem Berufungsprozess gegen einen mutmaßlichen
Waffen- und Drogenhändler aufgerufene Journalist der Zeitung Spits
wollte die Identität eines von ihm zitierten Polizisten nicht preisgeben.
...Obwohl der Europäische Gerichtshof den Schutz von Quellen als Voraussetzung
für die Pressefreiheit bewertet, ist ein derartiges Recht in den Niederlanden
nicht festgeschrieben. ..." FR 28.9.2000 S. 28
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"Am Rande der Jahrestagung in Prag
Polizei kesselt IWF-Gegner ein
Beamte erzwingen damit Identifizierung der Demonstranten ..."
SZ 28.9.2000 S. 1
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LOKALES
Berlin
"Patientenpass statt Chip-Tourismus
Ärzteverein für effektivere und günstigere Behandlung
Dreißig Mediziner haben sich zum Verein Schöneberger Ärzte
zusammengeschlossen. ...Kernstück des Ärztezirkels ist der so
genannte Patientenpass. Von den Ärzten selber entwickelt, kann der
Hausarzt darin sämtliche Krankheiten des Patienten vermerken. Auch
die Medikationen gegen Herzerkrankungen, Allergien oder Nervenleiden können
eingetragen werden. Ein neuer Facharzt sei dann sofort im Bild. ...Der
Verein kooperiert auch mit dem Auguste-Viktoria-Krankenhaus (AVK). ...Sogleich
erhält der Hausarzt per Notfall-Fax oder über die Hotline-Nummer
eine Kurzdiagnose, so dass er wiederum auf dem neuesten Stand ist. ..."
MoPo 28.9.2000 S. 40
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