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zum Datenschutz] [Abkürzungen der ausgewerteten
Tageszeitungen]
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"Riester will Surfen am Arbeitsplatz erlauben
/ Eckpunktepapier zum Datenschutz für Arbeitnehmer - Keine Inhaltskontrolle
für private E-Mails - Arbeitgeber: Gesetz überflüssig
Darf man am Arbeitsplatz privat im Netz surfen? Darf der Arbeitgeber
die E-Mails seiner Mitarbeiter kontrollieren? Das Bundesarbeitsministerium
will Licht in den rechtlichen Graubereich des Arbeitnehmer-Datenschutzes
bringen. Noch in dieser Wahlperiode soll das Gesetz fertig sein."
HB 16.10.00 S. 6
"Arbeitnehmer sollen privat surfen dürfen / Riester plant besseren Datenschutz am Arbeitsplatz - Arbeitgeber sehen keinen Regelungsbedarf" HB 16.10.00 S. 1
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"Briten befürchten Schaffung einer 'genetischen
Unterklasse' / Kritik an neuer Regelung / Versicherungen dürfen
bei schwerer Krankheit Gentest einsehen
... Nach einer Entscheidung des zuständigen Fachausschusses
der britischen Regierung, des Genetics and Insurance Committee (GAIC),
soll den Versicherern erlaubt werden, zumindest im Fall der Erbkrankheit
Chorea Huntington ('Veitstanz') entsprechende Testergebnisse hinzuzuziehen.
... 'Die Entscheidung bedeutet nicht, dass Einzelne zukünftig um einen
DNA-Test gebeten werden, bevor sie eine Versicherung abschließen
können', erklärte GAIC-Chef Professor John Durant ... . Nur dann,
wenn Testergebnisse bereits vorliegen sollten, wären diese der Versicherung
mitzuteilen." BerlZtg 16.10.00 S. 8
Kommentar:
"Big Brother Gentest
... Wir sollen und müssen uns Klarheit verschaffen über
unseren Zustand und natürlich haben die Versicherungen ein Anrecht
darauf, an diesem Wissen beteiligt zu werden. ... Wir können nicht
beides haben: die absolute Wahrung unserer Intimsphäre und den vollkommenen
Versicherungsschutz." BerlZtg 16.10.00 S. 4
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"Über den Schatten springen / Stasi-Unterlagen
/ Im Streit um die Herausgabe der Abhörprotokolle von Helmut
Kohl erhält der Altkanzler unerwartet Rückendeckung - von prominenten
Bürgerrechtlern der DDR
... Gauck, 60, hatte nach Beratung mit seinen Juristen bereits
vor Monaten befunden, die Zusammenfassungen der abgehörten Telefonate
des einstigen CDU-Patriarchen und Dutzender anderer westdeutscher Prominenter
müssten an Medien und Wissenschaftler weitergegeben werden ... . ...
Der Ausgang eines Verfahrens in Karlsruhe wäre höchst ungewiss,
da das Stasi-Unterlagen-Gesetz in diesem Punkt nach Einschätzung von
Fachleuten nicht eindeutig formuliert ist. Die Juristen der Gauck-Behörde
sind einstimmig der Ansicht, dass die Zusammenfassungen abgehörter
Telefonate von Prominenten Journalisten auf Antrag zugänglich gemacht
werden müssen. ... Gestützt auf ein Gutachten des Berliner
Staats- und Verwaltungsrechtlers Philip Kunig, das er in Auftrag gegeben
hatte, versuchte Schily kurz vor dem Amtswechsel noch einmal, Gauck zum
Einlenken zu bewegen. ... Gauck gab noch schnell ein Gegengutachten in Auftrag,
das nun seiner Nachfolgerin auf die Füße fallen könnte
... . Im Gegensatz dazu hatte Birthler schon den Bürgerrechtlern versichert,
der Schutz der Stasi-Opfer habe für sie Vorrang vor anderen Interessen.
DER SPIEGEL 42/2000 16.10.00 S. 62 f.
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LOKALES
Berlin:
"Knopf ins Fell: Tierärzte wollen allen Hunden
Mikrochips einpflanzen / Gesundheitssenatorin nennt Vorschlag der Kammer
'bedenkenswert'
... Mit Hilfe der Nummer soll die genaue Herkunft
des Tieres und der Name des Halters jederzeit zu ermitteln sein."
BerlZtg 16.10.00 S. 21
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Brandenburg:
"Aufklärungsrate bei Verbrechen gestiegen
... Ungeachtet dessen halte die Landesregierung an Plänen
fest, das Polizeirecht zu erweitern, ... . Schönbohm verwies auf seine
Pläne zum Einsatz von Videotechnik und der Möglichkeit des Erteilung
von Aufenthaltsverboten." MoPo 16.10.00 S. 34
"Schönbohm verteidigt Videoüberwachung
... Sie sei besonders eine ergänzende polizeiliche Maßnahme
zur effektiveren Bekämpfung des Rechtsextremismus, antwortete Schönbohm
auf eine parlamentarische Anfrage am Sonnabend. Von Kameras überwacht
werden sollen für drei Jahre bis zu 15 Kriminalitätsschwerpunkte
im Land. ... Der Landtag wird voraussichtlich Ende des Jahres
das neue Polizeigesetz verabschieden." BerlZtg 16.10.00 S. 27
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Sachsen:
"Zeitlupe, bitte! / Etwa 3.000 Menschen demonstrierten
in Leipzig gegen Überwachungsgesellschaft und Sicherheitswahn
... Seit 1996 verfolgt die Polizei das öffentliche Leben
per Videoüberwachung rund um die Uhr auf zentralen Straßen und
Plätzen. Die Sache ist ein Modellversuch ... ." taz 16.10.00
S. 7
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