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"Rechtsposition von Journalisten stärken
Die Bundesregierung hat unterstrichen, sie halte Maßnahmen
für geboten, um das Zeugnisverweigerungsrecht von Journalisten zu
verbessern. Sie verweist in ihrer Antwort (14/3864) auf eine Große
Anfrage der CDU/CSU (14/2083) dazu auf einen von ihr Ende letzten Monats
vorgelegten (dem Bundestag noch nicht zugeleiteten) Gesetzentwurf."
blickpunkt bundestag 8/2000 S. 57
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"30 Wohnungen akustisch überwacht
Im Jahr 1999 sind insgesamt 30 Wohnungen in elf Bundesländern
akustisch überwacht worden. Dies geht aus einer Unterrichtung der Bundesregierung
(14/3998) hervor." blickpunkt bundestag 8/2000 S. 58
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"CDU/CSU-Fraktion fordert nachhaltige Bekämpfung
von Extremismus
... Zur konsequenten Bekämpfung des kriminellen Extremismus
fordert die Union eine Erweiterung und Intensivierung der Polizeiarbeit.
Durch Videoüberwachung und Kooperation mit dem Bundeskriminalamt
und Verfassungsschutz könne die Sicherheit verbessert werden."
blickpunkt bundestag 8/2000 S. 61
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"Schutzfrist beim Bundesarchiv soll drastisch
verkürzt werden
Der Bundesrat hat einen Gesetzentwurf zur Änderung
des Bundesarchivgesetzes (14/3830) vorgelegt. Damit sollen die bundesrechtlichen
Geheimhaltungsvorschriften für Archivgut mit einer Schutzfrist von
80 Jahren um 30 Jahre verkürzt werden. Der Gesetzentwurf will die
wissenschaftliche Erforschung der NS-Zeit und der ersten Nachkriegsjahre
erleichtern." blickpunkt bundestag 8/2000 S. 62
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"Gentests / 'Wo ein Markt ist, wird auch
untersucht'
... Bei einer öffentlichen Anhörung wollte die Enquete-Kommission
des Bundestages 'Recht und Ethik in der modernen Medizin' am Montag klären,
unter welchen Bedingungen solche Tests zugelassen und wie der Umgang mit
den gewonnenen Informationen geregelt werden sollen. ... ... Aachener
Humangenetiker Prof. Klaus Zerres ... ... befürwortete zwar die Anwendung
solcher Tests, deren Aussagekraft wissenschaftlich erwiesen ist, forderte
allerdings, dass die Tests grundsätzlich an eine humangenetische Beratung
gebunden werden. ... Derzeit sei es so, dass molekulargenetische Diagnosen
hauptsächlich von Gynäkologen und Pathologen abgerechnet werden,
bei denen das Interesse und die Kompetenz für eine genetische Beratung
nicht unbedingt zu erwarten sei. Angesichts der Schwierigkeit, derartige
Tests richtig zu interpretieren, hält Zerres dies für einen unhaltbaren
Zustand. Denn die meisten Gentests liefern nur Wahrscheinlichkeitsaussagen
... . Deshalb zeigt sich der Vertreter der deutschen Versicherungswirtschaft,
Karl Panzer, auch für die nächste Zukunft eher desinteressiert
an einer Information über Gentest-Ergebnisse. Er forderte allerdings
den Gesetzgeber auf, von einem Verbot der Verwendung solcher Testdaten
beim Abschluss eines Versicherungsvertrages abzusehen." ND 19.10.00
S. 10
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"Das Mobiltelefon könnte die Kreditkarte
schon bald ersetzen / Über M-Sign kann mit dem Handy bezahlt werden
/ 35 Unternehmen im Konsortium
Die Kreditkarte wird im elektronischen Handel über das
Internet hierzulande von den Nutzern nicht so gerne eingesetzt. ... berichtet
Joszef Bugovics, Leiter des Konsortiums M-Sign. Als Grund gibt er
an, daß der Verbraucher nicht davon überzeugt sei, daß
der eigene Name und die Daten der Kreditkarte nicht in falsche Hände
gerate. ... Der Software-Standard nutzt die Tatsache, daß sich jeder
Besitzer eines Mobiltelefons seinem Dienstleister gegenüber einmal
ausgewiesen hat. Dort ist auch seine Bonität geprüft worden.
Das Netz des Betreibers gilt auch als guter Ort, wo die individuelle
digitale Signatur des Verbrauchers, mit der im Internet neuerdings
rechtsverbindliche Geschäfte abgewickelt werden können,
sicher verwahrt ist. Damit kann diese Stelle einem Verkäufer gegenüber
garantieren, daß sein Kunde wirklich derjenige ist, für den
er sich ausgibt, und daß er über einen ausreichenden Kreditrahmen
verfügt. Ein elektronisches Protokoll des Kaufes gibt zudem verbindlich
Auskunft darüber, welcher Artikel in welcher Menge zu welchem Preis
und sogar noch von welchem Ort aus bestellt wurde." FAZ 19.10.00
S. 30
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"Abgeordnete / Keine Sperrvermerke
Die Adressen von Abgeordneten können nicht pauschal
gesperrt werden. Der Datenschutzbeauftragte Hansjürgen Garstka
hat der Forderung von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse
(SPD) eine Absage erteilt." taz 19.10.00 S. 20
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"Niederlande: Regierung will Briefgeheimnis auch
für E-mails
... Dazu allerdings ist eine Verfassungsänderung nötig,
und der sozialdemokratische Haager Innenminister Klaas de Vries ist fest
entschlossen, sie einzuleiten. ... Ziel der vom Innenminister angestrebten
Verfassungsreform ist es, 'jegliche Form' der persönlichen Kommunikation
gesetzlich zu schützen und verfassungsrechtlich zu garantieren, dass
der Schutz des Brief-, Telefon-, Telex- und Faxverkehrs sowie
der E-mail-Post gewährleistet wird. ... In Deutschland fallen die
E-Mails nach der gängigen Rechtsprechung unter das im Grundgesetz
verbürgte Fernmeldegeheimnis, haben aber keinen eigenen Verfassungsrang.
... De Vries will auch das staatliche Auskunftsrecht von Behörden
gegenüber Bürgern als Grundrecht in der Verfassung verankern
lassen." WELT 19.10.00 S. 38
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LOKALES
Berlin:
"Das Parlament muss warten / Noch kein einziger Abgeordneter
ist auf Stasi-Kontakte überprüft
... Präsident Reinhard Führer (CDU) ist unzufrieden
mit dem Gang der Dinge. Der Präsident habe der Gauck-Behörde
alle bisher gestellten Anträge auf Überprüfung mit der Bitte
um schnellstmögliche Auskünfte übergeben, ... Wegen
der Fülle der Anfragen von Bürgern zu Stasi-Akten habe die Behörde
aber um Geduld gebeten. ... Der Ehrenrat bewertet die Auskünfte der Gauck-Behörde
vertraulich und unterrichtet die einzelnen Abgeordneten persönlich
über das Ergebnis." Tsp 19.10.00 S. 11
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Sachsen:
"PDS wird ausspioniert
... So seien die Kommunistische Plattform, das Marxistische Forum
sowie die AG Junge GenossInnen weiter im Visier des Verfassungsschutzes,
berichtete Innenminister Klaus Hardraht (CDU) ... . Unbekannt sei jedoch,
von wie vielen PDS-Mitgliedern Daten gespeichert würden. Die Gesamtpartei
werde nicht überwacht." ND 19.10.00 S. 4
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