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Tageszeitungen]
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"Gentests / Grüne dringen auf klare
gesetzliche Regeln
... ... Renate Künast weist Forderungen von Assekuranzen
zurück, bei Vertragsabschlüssen auch mögliche Gentests der
Kunden einsehen zu dürfen. 'Es darf nicht sein, dass Menschen bestimmte Jobs
oder Versicherungen nicht bekommen, weil ihre Genomstruktur nicht bestimmte Standards
erfüllt.' Damit drohe eine Spaltung der Gesellschaft in Bürger
mit 'guten' und 'schlechten' Genen." FR 26.10.00 S. 12
"Grüne wollen Nutzungsverbot für Gentests / Kritik an Versicherern" BerlZtg 26.10.00 S. 5
"Politiker: Keine Gentests für Versicherungen
... Für Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne)
darf es weder formelle noch informelle Zwänge geben, sich solchen
Tests zu unterziehen. Niemand dürfe Nachteile haben, wenn er
auf seinem Recht auf Nichtwissen bestehe, sagte ein Sprecher des Ministeriums."
MoPo 26.10.00 S. 18
"'Bei Gentests Recht auf Nichtwissen' / Gesundheitsministerin Fischer will die Nutzung von Untersuchungen durch Versicherer verbieten" Tsp 26.10.00 S. 1
Kommentar:
"Ich bin klein, mein Gen ist rein / Versicherungen
wollen Gentests weiter nutzen" Tsp 26.10.00 S. 8
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"Mut zur Internet-Demokratie / Bundesregierung
will gesetzliche Grundlage schaffen
... Die Bundesregierung werde sich noch in dieser Legislaturperiode
um ein 'Informationsfreiheitsgesetz' bemühen, das die rechtlichen
Voraussetzungen für die Akteneinsicht in 'virtuellen Rathäusern'
schaffe, versprach Horst Blume, im Bundeswirtschaftsministerium für
Grundsatzfragen in der Informationsgesellschaft zuständig, und Jörg
Tauss, Beauftragter für Neue Medien der SPD-Bundestagsfraktion, kündigte
an, dass das bevorstehende Gesetzgebungsverfahren zum Recht auf informationelle Selbstbestimmung
'im Netz abgebildet wird' ... ." FR 26.10.00 S. 23
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"Zähes Ringen um jedes Blatt der CDU-Spenden-Akten / Datenschützer weist CDU-Bedenken bei 36 Seiten zurück / Hessisches Wahlprüfungsgericht bekam noch keine einzige Akte" FR 26.10.00 S. 33
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"Kundendaten auf Wanderschaft / US-Finanzfirmen
schieben sich gegenseitig Informationen zu
... ... amerikanischen Aufsichtsbehörden ... wollen den
Datenschutz innerhalb der neuen Geldkonzerne so verbessern, dass Informationen
über einen Kunden nicht durch das ganze Konzerngebäude weiter
gereicht werden können. Nach den neuen Regeln können die Kunden
selbst die Weitergabe der Informationen verbieten." HB 26.10.00
S. 44
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"USA durchlöchert das Bankgeheimnis in Europa
/ Informationsaustausch vereinbart
... Die US-Steuerbehörde hat mit verschiedenen Banken in
Luxemburg Verträge abgeschlossen. Diese sehen vor, dass
ab Januar 2001 steuerrelevante Daten in die USA übermittelt werden
können, beispielsweise Informationen über Kapitaleinkünfte
von US-Steuerbürgern. Ähnliche Abkommen sind mit Banken
aus der Schweiz unterzeichnet worden. Eine Vereinbarung ist auch mit
deutschen Banken geplant." Tsp 26.10.00 S. 19
"US-Fiskus durchlöchert das Bankgeheimnis in Europa / Eichel erwartet Fortschritte bei der Harmonisierung der Zinsbesteuerung in der EU" HB 26.10.00 S. 1
"US-Steuervorstoß 'ist Erpressung' / An europäischen Finanzplätzen lassen sich Banken als Inkasso-Agenten des US-Fiskus in die Pflicht nehmen" HB 26.10.00 S. 8
"Nur 'US-Personen' sind im Visier der Fahnder
/ Doppelbesteuerungsabkommen ist ausschlaggebend
... Ein Bankkunde, der sichergehen will, dass seine Identität
den amerikanischen Steuerbehörden nicht offengelegt wird, kann dies
nur, wen er auf sämtliche Direktanlagen in US-Papiere verzichtet.
Denn die Bank, die sich zur Zusammenarbeit mit der amerikanischen Steuerbehörde
verpflichtet und den Status eines 'qualified intermediary' (zuverlässigen
Intermediärs) erreicht hat, muss bestehende Kontounterlagen von einer
unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüfen lassen."
HB 26.10.00 S. 9
Stichwort:
"Das Deutsche Bankgeheimnis" HB 26.10.00
S. 9
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"Man sendet, was ankommt / Gefährden Fernsehkameras in deutschen Gerichtssälen die Menschenrechte?" Tsp 26.10.00 S. 35
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LOKALES
Hessen:
"Stubenhocker / In Hessen werden Straftäter
zu Stubenhockern. Elektronische Fußfesseln helfen bei der Überwachung
in der eigenen Wohnung
... Ist K. zu Hause, meldet der Sender einem Empfänger,
der mit dem Telefon des mutmaßlichen Straftäters verbunden ist,
dass dieser sich in der Wohnung aufhält. ... Ein Computer der
Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung hat über die Telefonleitung
Zugriff auf die Databox. In kurzen Abständen fragt der Zentral-Computer
die Daten ab und vergleicht sie mit dem gespeicherten Tagesablauf des Angeklagten."
ComputerBild 22/2000 S. 155
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Berlin:
"Überwachung wird kontrolliert / SPD und
CDU beschließen im Verfassungsschutzausschuss, dass Innenverwaltung
zukünftig über Abhöraktionen, Lauschangriffe und Postkontrolle
unterrichten muss. Ausschuss will Verfassungsschutz politisch kontrollieren
... Das Informationsfreiheitsgesetz (IFG), mit dem die
Einsichts- und Auskunftsmöglichkeiten in Behördenakten geregelt
werden, findet für den Verfassungsschutz auch künftig keine Anwendung.
Ein Kompromissvorschlag des Datenschutzbeauftragten, nur so genannte Verschlusssachen
von einer Offenlegung auszunehmen, lehnten sie ab. Auch an den Rechten
der Bürger, Auskünfte über ihre eigenen Akten zu erhalten,
ändert sich nichts. Wer erfahren will, ob und was der Verfassungsschutz
über ihn gesammelt hat, muss auch weiterhin ein 'besonderes Interesse'
nachweisen." taz 26.10.00 S. 20
"Geheimdienst-Gesetz bestätigt / Innensenat
überrascht von der Schwarzen Liste der Neonazis?
... Überstimmt wurde auch PDS-MdA Steffen Zillich mit seinem
Vorschlag, dem Bürger Akteneinsicht zu bewilligen, ohne ein besonderes
Interesse glaubhaft machen zu müssen, was von Fall zu Fall für
einzelne Personen objektiv schwierig sei. Innensenator Eckart Werthebach
(CDU) wies dieses Ansinnen für mehr Bürgerrechte gegenüber
dem Geheimdienst zurück - auf diese Weise könnten beispielsweise
NPD-Mitglieder den gesamten Informationsbestand des Verfassungsschutzes
ausforschen." ND 26.10.00 S. 18
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