Privacy Magazine - Hauptseite Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Beauftragten für Datenschutz und Akteneinsicht zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von ausgewählten Berichten der Berliner und überregionalen Presse.

 

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Ausgabe vom 4. Oktober 2000

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"Grundrechte der EU-Bürger stehen jetzt fest / Regierungschefs entscheiden über neue EU-Charta im Dezember im Nizza
... Die Charta enthält sowohl klassische Rechte wie das Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit als auch moderne Rechte wie das Recht auf Schutz personenbezogener Daten, das Recht auf gute Verwaltung und das Verbot des Klonens von Menschen." MoPo 4.10.00 S. 9

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Birthler sucht Lösung für Kohl-Akten
Die neue Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, ... . ... Es müsse grundsätzlich geklärt werden, wie mit Anfragen zu 'Opfer-Akten' von Personen der Zeitgeschichte umgegangen werde. Dazu fehlten klare gesetzliche Aussagen, ... ." MoPo 4.10.00 S. 6

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"Alles auf eine Karte / Plastik und Chip dienen als Ausweis, Geldbörse und Filmticket
... Die Firma Betaresearch aus Unterföhring bei München entwickelt eine Multi-Application-Card, die verschiedene Anwendungen vereinigt: Identitätsausweis beim Homebanking, Bezahlen im Geschäft, Telefonieren, Zugangskontrolle im Büro." SZ 4.10.00 S. V2/17

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"Das Rätsel Kunde / Wie mit einer anonymen Kundengruppe langfristige Beziehungen aufbauen?
... Die eingesetzten Systeme reichen von einfachen Telefonanlagen im Call Center bis zu komplexen Systemen, die sämtliche intern anfallenden Kundendaten um externe Daten ergänzen und dann zentral speichern. Diese ermöglichen Übersichten über alle Kundenkontakte sowie die Erstellung von Kundenprofilen, mit denen gezielte Angebote und Marketingkampagnen entwickelt werden können." HB 4.10.00 S. B2

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"Die Rache der Gehörnten / Schnüffelsoftware gegen Nebenbuhler
... Spector und andere Schnüffelprogramme funktionieren ähnlich wie ein Videorekorder. Sie zeichnen alles auf und spielen es anschließend Bild für Bild wieder ab. Selbst Passwörter werden so entschlüsselt. Nach außen hin warnt die Herstellerfirma davor, die Software ohne das Wissen der anderen Familienmitglieder zu installieren. Gleichzeitig werden aber Tipps gegeben, wie auch Laien das Programm so auf dem Computer laden können, dass selbst Experten Schwierigkeiten haben, die Software zu finden und somit ahnungslos bleiben. ... Viele Experten sind sich in ihrer Haltung gegenüber Spector und anderen ähnlichen Programmen unschlüssig. Klar sei lediglich, dass die bisherigen Abhörgesetze nicht für Schnüffelsoftware ausgelegt seien. Die deutsche Computer-Zeitschrift c't zitiert dagegen einen Rechtsexperten, der die private Anwendung des Programms hier zu Lande nach dem Datenspionageparagraphen 202a für verboten hält." MoPo 4.10.00 S. 29

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"Rettet das Internet!
... Von Lawrence Lessig ... Das ursprüngliche Netz schützte auch die Privatsphäre. Man konnte durch das Internet surfen, ohne dass irgendjemand wusste, wer man war. ... In den vergangenen fünf Jahren wurden alle Voraussetzungen für die ursprüngliche Freiheit des Cyberspace systematisch untergraben. Es wurden Technologien auf die ursprüngliche Architektur des Web aufgesetzt, die der Identifikation von Personen und Inhalten dienen. Diese Technologien sind derzeit im wesentlichen in privater Hand. Die Wirtschaft setzt sie ein, um Informationen über ihre Kunden zu gewinnen. Natürlich würden dieselben Identifikationstechnologien auch staatlicher Regulierung und Kontrolle zupass kommen. ... Auf der einfachsten Ebene handelt es sich um 'Cookies', die es Websitebetreibern erlauben; jemandes Fährte aufzunehmen, auf einer etwas komplexeren Ebene sind es digitale Zertifizierungstechniken, die persönliche Daten kombinieren, um es einer Person im Netz zu ermöglichen, ihre Identität gegenüber anderen auszuweisen. ... Wenn Identifikation möglich ist, ist auch Regulierung möglich. Damit wird der ursprüngliche Charakter des Netzes, seine Freiheit, preisgegeben. ... Der Autor lehrt Rechtswissenschaften an der Stanford Law School und ist Mitglied des Berkman Center for Internet and Society an der Havard Law School." taz 4.10.00 S. 13

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"Gen-Datenbank in Estland im Aufbau
... Danach soll vom 1. Januar an bei jeder in einem estnischen Krankenhaus oder Ambulanz entnommenen Blutprobe gefragt werden, ob die betreffende Person damit einverstanden ist, dass von dem Blut eine Erbgut-Analyse gemacht wird. Deren Ergebnisse werden ebenfalls mit Einverständnis der Betroffenen in einer Datenbank gesammelt, die nach den Plänen der Organisatoren in den kommenden vier bis fünf Jahren zunächst eine Million Einträge umfassen soll. ... Eine ähnlich umfassende Datensammlung auf Basis von DNA-Registern wird bisher lediglich in Island aufgebaut." Tsp 4.10.00 S. 35

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Sachsen:

"Verfahren gegen Heitmann vor Aus
Das Ermittlungsverfahren gegen den früheren sächsischen Justizminister Steffen Heitmann (CDU) wegen des Verdachts des Geheimnisverrats steht offenbar vor der Einstellung. ... Sachsens Datenschutzbeauftragter Giesen hatte Heitmann vorgeworfen, einem Parteifreund auf dessen Bitte hin 1997 vertrauliche Infos aus einem Ermittlungsverfahren weitergegeben zu haben." taz 4.10.00 S. 7

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