Privacy Magazine - Hauptseite Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Beauftragten für Datenschutz und Akteneinsicht zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von ausgewählten Berichten der Berliner und überregionalen Presse.

 

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Ausgabe vom 11./12. November 2000

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"Die Schufa rüstet sich für den elektronischen Handel / Bonitätsprüfung auch über das Internet / Branchenspezifische Datensammlungen / Holdingstruktur steht
... Der neue Vorstand der Schufa-Holding, Rainer Neumann, betonte während einer Pressekonferenz in Frankfurt, daß kleinere Schufa-Kunden beispielsweise im ersten Quartal des Jahres 2001 auch über das Internet die Bonitätsbewertung abrufen könnten. Auch würden künftig Angebote entwickelt, mit denen die eigenen Kreditprüfungssysteme von Kunden mit den Daten der Schufa kombiniert werden können. So soll ein aussagekräftigeres Bild über die Bonität erstellt werden können. Auch würden branchenspezifische Datensammlungen aufgebaut, die Aufschluß über das spezielle Finanzgebaren von Kunden beispielsweise gegenüber Telefonkonzernen oder Energieversorgern geben können." FAZ 11.11.00 S. 24

"Schufa bündelt ihre Kräfte / Zunehmender Wettbewerb unter Auskunfteien und Internet machen Umbau notwendig
... Die Finanz- und Kreditdaten von 55 Millionen Bundesbürgern sind in den Computern der Schufa gespeichert. Wann immer jemand einen Kredit beantragt, einen Leasingvertrag abschließt, ein Mietkaufgeschäft tätigt, Bürgschaften eingeht oder eine Kreditkarte oder ein Girokonto besitzt, wird dies der Schufa gemeldet, sofern der Betroffene dem zustimmt. ... 60,6 Millionen Mal hat die Schufa im vergangenen Jahr Auskunft gegeben und dafür im Schnitt pro Anfrage 1,50 Mark kassiert." Tsp 11.11.00 S. 20

"Bonität im Zeitalter des Internets / Die Auskunftei Schufa wird eine Aktiengesellschaft und schließt einen Börsengang nicht aus
... Amerikanische Firmen rollen auf dem Feld der Bonitätsbeobachtung zunehmend den Markt in Europa auf. Etwa macht die Creditreform gemeinsame Sache mit einer US-Firma. ... So eine Art europäische Schufa können sich die deutschen Manager in den beiden nächsten Jahrzehnten nicht vorstellen. ... Stolz ist Krämer auf die Anerkennung der Schufa bei den Datenschützern. Auf diesem Gebiet erhofft er sich neue Aufgaben. So soll die Schufa für das Bundeskriminalamt Evidenzzentrale für verlorene Personalausweise werden, also die 400 000 pro Jahr verschwindenden Dokumente registrieren." SZ 11.11.00 S. 29

"Schufa setzt auf Internet / Regionale Gesellschaften jetzt unter einem Dach
Die acht regionalen Schufa-Gesellschaften schlüpfen unter ein bundesweites Dach. Dazu wurde die Schufa Holding AG (Wiesbaden) gegründet. ... Gedacht sei an Lösungen für Internetanbieter, mit denen sowohl die Bonität überprüft werde, die aber auch Dienstleistungen wie Mahnung oder Inkasse umfassten." MoPo 11.11.00 S. 11

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"Versicherungen sollen keine Gentests verlangen dürfen
So genannte Genom-Analysen sollen nach dem Willen des Bundesrates nicht zur Voraussetzung für den Abschluss eines Versicherungsvertrages gemacht werden dürfen. Die Länderkammer forderte gestern in einer Entschließung die Bundesregierung auf, einen Gesetzentwurf für ein entsprechendes Verbot vorzulegen. Danach sollen Versicherer auch nicht berechtigt sein, nach 'genetischen Dispositionen' zu fragen, die einem Policen-Antragsteller aufgrund anderweitig durchgeführter Analysen bekannt sind." MoPo 11.11.00 S. 5

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"Schnüffeln am Tatort Arbeitsplatz / Die meisten Privatdetektive arbeiten für Unternehmen
... ... Manfred Lotze, Chef der Düsseldorfer Firma 'Detektive Kocks'. ... Landesvorsitzende Rheinland und Westfalen im Bundesverband Deutscher Detektive (BDD). ... Die meisten der rund 1000 hauptberuflichen Detektive forschen angeblich kranken Mitarbeitern hinterher, bringen betrügerische Kassiererinen in Versuchung oder jagen im Auftrag von Handwerkskammern und anderen Verbänden Schwarzarbeiter. Lotze plädiert für mehr Kontrolle statt Gutgläubigkeit in den Betrieben. ... Eher technisch sind Aufgaben wie die Lauschmittelabwehr, wenn jemand Angst hat, abgehört zu werden. Selbst dürfen die Detektive keine Wanzen benutzen. Das Observieren per Kamera ist hingegen oft erlaubt, besonders in den Geschäftsräumen der Auftraggeber." Tsp 11.11.00 S. 36

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"Der Spitzel / Josef Kleindienst hat Österreich eine Affäre und Jörg Haider ein echtes Problem beschert. Denn der frühere Polizist will der FPÖ geheime Daten über politische Gegner verschafft haben" BerlZtg 11./12.11.00 S. 3

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Berlin:

"Diagnoe per Datenleitung / Charité: Austausch mit externen Medizinern per Internet wird zum Alltag
... Zum ersten Mal hat das Institut für Pathologie 1998 mit anderen Medizinern Daten über das Internet ausgetauscht. Seit Juli ist im Institut ein Projekt der Weltkrebsgesellschaft im Aufbau, das es Ärzten aus aller Welt, insbesondere aus Entwicklungsländern, ermöglichen soll, bei komplizierten Fällen Rat einzuholen. 'Wir rechnen mit schätzungsweise 2000 Fällen jährlich, in denen uns Kollegen aus dem Ausland Untersuchungsdaten übermitteln, um eine Stellungnahme anzufordern', sagt Institutsleiter Prof. Manfred Dietel. ... Rechtlich unproblematisch sei schon heute, wenn ein Patient in Deutschland eine Diagnose von ausländischen Medizinern anfordere. 'Allerdings', warnt Eysenbach, 'sollte die E-Mail-Konsultation kunstgerecht betrieben werden mit einem digitalen Arztausweis als Qualifikationsnachweis, sicher verschlüsselten Mails und einer klar geregelten Arzt-Patienten-Beziehung." MoPo 11.11.00 S. 2

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Mecklenburg-Vorpommern:

"Polizei prüft nun per 'Augenschein' / Suche nach wirksamen Mitteln gegen Neonazis" ND 11./12.11.00 S. 5

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