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Tageszeitungen]
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"Wie Big Brother dem Kunden in den Geldbeutel
schaut / Datenschützer bedenken Payback-Karte mit einer zweifelhaften
Auszeichnung / 'Äußerst gefährliche Struktur'
... Der Rabattkarten-Anbieter Loyalty Partner ist mit dem peinlichen
Big Brother Award ausgezeichnet worden. ... ... Preis ..., den Datenschützer
künftig jährlich Firmen und Organisationen verleihen wollen,
die sich 'in besonderer Weise um die Verletzung der Privatsphäre von
Bürgerinnen und Bürgern 'verdient'' machen. ... Brisant werde
das Payback-System aber durch seine weite Verbreitung. Fünf Millionen
Deutsche sammeln bereits Payback-Punkte, zwölf Millionen sollen es
nach Loyalty-Plänen werden. ... ... mit den gespeicherten Daten können
sie detaillierte Konsumprofile erstellen. ... Bis zu acht Mark kostet im
internationalen Adresshandel deshalb ein aussagekräftiges Kundenprofil.
Das Data-Mining, wie dieses 'Schürfen' nach Profilen genannt wird,
gilt als eine der Wachstumsbranchen. ... Allerdings gebe Loyalty keine
personalisierten Daten weiter, sondern nur anonymisierte. Bei der Anmeldung
würden Neukunden außerdem ausdrücklich auf die Auswertung
hingewiesen." FR 2.11.00 S. 12
"Die allergrößten deutschen Brüder / Der Verein 'FoeBuD' in Bielefeld hat die ersten 'Big Brother Awards' Deutschlands verliehen. Auf der Anklagebank für Verletzungen des Datenschutzes und andere Einbrüche in die Privatsphäre sitzen neben dem Berliner Innensenator auch die Entwickler des Open-Source-Webservers 'Apache'" taz 2.11.00 S. 17
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"Wirtschaft kritisiert EDV-Zugriff der Betriebsprüfer
/ Anwendungsregeln für die Finanzverwaltung entfachen erneuten
Proteststurm
... Beim BDI kritisiert man insbesondere, dass die datenschutzrechtlichen
Probleme nicht entschärft worden seien. So habe ein Betriebsprüfer
nach wie vor die Möglichkeit, auf persönliche Daten von
Arbeitnehmern zuzugreifen, obwohl er eigentlich nur die Lohnbuchhaltung
prüfen dürfe. ... Bernd Hentschel, Vorsitzender der Gesellschaft
für Datenschutz und Datensicherung, forderte gegenüber dem Handelsblatt
darüber hinaus eine klare Regelung für die Archivierung von Datenaltbeständen.
'Es muss klar geregelt sein, dass der EDV-Zugriff erst ab 2002 gilt und
bis dahin Informationen nur in Papierform vorhanden sein müssen.'"
HB 2.11.00 S. 9
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"Gesetzesänderung vor einem Antrag auf
NPD-Verbot? / Wiefelspütz gegen 'Lex NPD' / Die Beweissicherheit
nachrichtendienstlicher Erkenntnisse
... ... innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion,
Wiefelspütz, ... äußerte sich kritisch zu Plänen,
nachrichtendienstliche Gesetzesgrundlagen - etwa bei der Beschränkung
des Fernmeldegeheimnisses - zu ändern, um nachrichtendienstlich gewonnene
Erkenntnisse über die NPD beweissicherer zu machen. Wiefelspütz
sagte, solche Überlegungen, etwa die gerichtliche Verwertung
von Abhörprotokollen betreffend, seien bislang noch nicht an den Bundestag
herangetragen worden." FAZ 2.11.00 S. 1/2
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"Österreichische Spitzelaffäre weitet
sich aus / Polizei vernimmt erstmals den Kärntner Landeshauptmann
Haider
... Haider und weitere FPÖ-Politiker stehen im Verdacht,
Polizeibeamte zum Diebstahl geheimer Daten über politische Gegner
aus dem Polizeicomputer angestiftet zu haben. Elf Beamte sind deshalb vom
Dienst suspendiert worden, ... ." Tsp 2.11.00 S. 8
Kommentar:
"Der Zampano zittert / Ermittlungen gegen Haider
... Die Spitzeleien, die illegalen Abfragen von Polizeidaten
zu Lasten von FPÖ-Kritikern, sie gehörten zum Führungs-
und Politikstil Haiders. ... Mit der Suspendierung von Haiders Leibwächter
sind die Ermittlungen an einem Punkt angelangt, von dem es keine Rückkehr
mehr gibt. Hat die Polizei sauber gearbeitet, muss sie starke, belegbare
Verdachtsmomente in der Hand haben. Hat sie die, muss das Verfahren
jetzt ohne persönliche oder politische Rücksicht auf bestehende
Koalitionen durchgezogen werden." Tsp 2.11.00 S. 10
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"Abschied vom anonymen Sparbuch / Österreicher
müssen sich fortan bei Sparbucheröffnungen ausweisen - Übergangsfristen
für bestehende Konten
Österreich trennt sich vom anonymen Sparbuch. Anleger müssen
fortan auch in der Alpenrepublik ihren Ausweis vorlegen, wenn sie ein Sparbuch
eröffnen. Gleichzeitig wurde das Bankgeheimnis verschärft.
Von bestehenden Sparbüchern kann bis Juni 2002 noch anonym Geld
abgehoben werden. ... Jetzt setzen westösterreichische Banken auf
Nummernkonten. Diese waren mit der Abschaffung der Anonymität
von Wertpapierdepots 1996 eingeführt worden." HB 2.11.00
S. 28
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LOKALES
Brandenburg:
"NPD kopierte 'entlastende' Daten vom Rechner des V-Manns / Verfassungsschutz: Da war nur Geschäftliches" WELT 2.11.00 S. 48
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