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Tageszeitungen]
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"Innenminister planen Verschärfung des Versammlungsrechts
/ Herbstkonferenz berät über Maßnahmen gegen Rechts
/ Gewaltverherrlichende Aufmärsche sollen verboten werden / Wiefelspütz:
Auch Extremisten haben Grundrechte
... ... zweitägigen Herbstkonferenz der Innenminister
... . ... Als ein Ergebnis der Konferenz zeichnete sich ferner die Einrichtung
einer bundesweiten Datei über rechtsextreme Gewalttäter ab. Behrens
kündigte an, die vom nordrhein-westfälischen Landeskriminalamt
bereits gesammelten Daten über etwa 5100 Personen in eine solche Datei
zu überführen." SZ 24.11.00 S. 1
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"... und fragen Sie Ihren Sysop oder Administrator
/ Ein Beipackzettel von quid! soll künftig für den datenschutzkonformen
Einsatz von IT-Produkten sorgen / FH Frankfurt arbeitet an Gütesiegel
... Das Projekt quid! der Fachhochschule Frankfurt am Main hat
sich zum Ziel gesetzt, Datenschutzqualität in Unternehmen und öffentlichen
Einrichtungen durch Verleihung eines Gütesiegels zu honorieren. Dies
kann unter verschiedenen Betrachtungswinkeln geschehen: Vorgesehen sind
hier 'Prozesse', 'IT-Produkte', 'Arbeitsplätze', 'betriebliche Datenschutzbeauftragte'
sowie 'Betriebe' als solches. ... Der Ansatz von quid! ist nun, bei IT-Produkten
einen auf den Datenschutz übertragenen Beipackzettel zu fordern. ...
Im ersten Teil des Beipackzettels sollen in knapper und verständlicher Form
die Grundlagen des Datenschutzes vorgestellt werden. ... Im zweiten Teil
... sollen dann konkrete Bedrohungen eines wirksamen Datenschutzes
im Zusammenhang mit dem Produkt aufgeführt und entsprechende Vorsorge-
und Gegenmaßnahmen aufgezeigt werden. ... Weitere Informationen:
Prof. Dr. Peter Wedde und Diplom-Informatiker Andreas Friedel, Fachhochschule
Frankfurt am Main ... , E-Mail: info@quid.de, Internet: www.quid.de."
FR 24.11.00 S. 7
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"Erster Web-Musikanbieter macht Front gegen Napster
/ Emusic will gegen Copyright-Verletzungen vorgehen
... Das Web-Label Emusic verlangt von der Tauschbörse Napster,
gegen Copyright-Verletzungen vorzugehen und liefert auch gleich die nötige
Software dafür mit, um die Festplatten der Napster-Nutzer zu durchleuchten.
... Die Such-Software nutzt eine interne, pro Datei einmalige Prüfsumme
('MD5'), um deren Ursprung zurück zu verfolgen. Ist das Programm erst
einmal im Netzwerk installiert, werden rund um die Uhr die Festplatten
der Nutzer inspiziert. ... Um zu verhindern, dass sich ertappte Sünder
unter unterem Namen wieder einwählen, loggt der Software-Roboter auch
die IP-Adresse, mit der jeder Computer im Netz identifizierbar ist. ...
Kritiker sehen hier weitere Schritte zu Cyber-Polizeiprogrammen, weil Emusic
nicht gezielt gegen verdächtige Nutzer vorgeht, sondern für sich
das Recht reklamiert, grundsätzlich erst einmal jegliche Festplatte
vorsorglich durchsuchen zu dürfen." HB 24.11.00 S. 27
Kommentar:
"Im Internet ist nichts geheim
... Das haben jetzt Computerfreaks im Netz zu spüren bekommen,
als sie über ihre Rechner Musikdateien austauschen wollten. ... Neben
den vielen Daten, die über die Surfer auf den Internetseiten
gesammelt werden, können Computerexperten auch herausfinden, aus welchem
Land dieser kommt - und bald auch aus welcher Stadt." HB 24.11.00
S. 21
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"Brauchen Kunden im Internet besonderen Schutz
? / Verbraucher im weltweiten Netz gelten als aufgeklärte Partner
der Online-Händler / E-Commerce-Richtlinie der EU birgt noch
offene Fragen
... Die Unsicherheit über die Verwendung von Daten dürfte
nach wie vor viele Verbraucher davon abhalten, Bestellungen über das
Internet abzuwickeln." FR 24.11.00 S. 6
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"Fingerabdruck-Datei sorgt für politische
Kontroverse in Italien / Kampf gegen illegale Einwanderung schlägt
Wellen
Die italienische Regierung will künftig die Fingerabdrücke
von Immigranten in einer Datenbank speichern. ... Ziel dieser neuen Maßnahme
sei es vor allem, Kriminelle schnell zu identifizieren, ... ." WELT 24.11.00
S. 6
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"Liste der Angst / Schwedens Verfassungsschutz
warnt Antirassisten, die in einem Register von Neonazis verzeichnet sind
... So konnte eine Journalistin aus dem Warnbrief erfahren,
dass eine Neonazigruppe mit Postfachadresse in Kalmar von ihr die persönliche
Registernummer herausbekommen hat, mit der man an alle öffentliche
Daten der Frau gelangen kann." taz 24.11.00 S. 9
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LOKALES
Hessen:
"'Städte nicht mit Videokameras zupflastern'
... Der hessische Datenschutzbeauftragte Friedrich von Zezschwitz
befürchtet Fehlentwicklungen bei der seit Mai dieses Jahres erlaubten
Videoüberwachung der Innenstädte des Landes. Zezschwitz sagte
..., die Verwaltungsvorschrift zu dem neuen Gesetz erlaube ohne Auflage
das Aufstellen von Videokameras, so lange ihre Bilder nicht aufgezeichnet
würden. Damit drohe die Gefahr, dass die Innenstädte mit Kameras
'zugepflastert' würden. Auch wenn die jeweiligen Bilder nicht aufgezeichnet
würden, greife schon das reine Filmen in die informationelle Selbstbestimmung
der Bürger ein." FR 24.11.00 S. 36
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Sachsen:
"'IM Alma' beim MDR: Aktenfund erhärtet Vorwurf
... In einem Orchester-internen Aushang relativiert die Betroffene
inzwischen den Spitzelvorwurf. Derlei Reaktionen kennt Sachsens oberster
Datenschützer Thomas Giesen. Auf der einen Seite spricht er von Akten,
die 'in aller Regel sachlich wahr und vollständig' sind. Auf der anderen
Seite, so Giesen in einem Zeitungsbeitrag, sei 'regelmäßig mit
einem Dementi zu rechnen, mit falschen Erklärungen und verharmlosenden
Ausflüchten'." WELT 24.11.00 S. 40
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