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Tageszeitungen]
"Gerichtsprozesse live im Fernsehen?
Verhandlung über Verfassungsbeschwerde von n-tv
eröffnet
... Per Gesetz ist es bislang verboten, bei Verhandlungen live
mit Mikrofon und Kamera dabei zu sein. ...Richter und Anwälte äußerten
die Sorge vor 'amerikanischen Verhältnissen'. Sie wollen den Schutz
des Persönlichkeitsrechtes höher bewertet wissen als den der
Rundfunkfreiheit. Mit einem Urteil ist erst Anfang 2001 zu rechnen."
FR 8.11.00 S. 21
"Amerikanische Verhältnisse?
Streit über Fernsehberichte aus Gerichtssälen/Von Katja
Gelinsky
... Die Vertreter des Privatsenders argumentierten, Gerichtsverfahren komme
die gleiche Bedeutung zu wie dem Gesetzgebungsverfahren. 'Sie machen
deutlich, wie unser Rechtsstaat funktioniert', sagte der Bevollmächtigte
Schwarz. ... Die Gefahr, daß die Persönlichkeitsrechte der Prozeßbeteiligten
verletzt würden, sei bei der Boulevardpresse, die bei den Verhandlungen
mitschreiben dürfe, größer als bei einem seriösen
Nachrichtensender, fügte Schwarz an. ... im Bundesministerium hält
man ein striktes Übertragungsverbot nicht in jedem Gerichtsverfahren
für erforderlich. Der Vertreter der Bundesregierung, Ministerialrat
Siegismund, sagte zwar, Verfahren, in denen Privatpersonen ihre persönlichen
Lebensverhältnisse und Verhaltensweisen offenbaren müßten,
sollten nicht gefilmt werden; so müsse das Übertragungsverbot
'ohne Ausnahme' für Straf- und Zivilverfahren gelten. ... Gesetzliche
Änderungen schloß Siegismund aber vorerst aus und schlug statt
dessen vor, das Bundesverfassungsgericht solle die geltenden Vorschriften
so interpretieren, daß in Ausnahmefällen Fernsehübertragungen
zulässig seien." FAZ 8.11.00 S. 6
"Fernsehbilder aus laufenden Prozessen - Darüber
wird vor dem höchsten Gericht gestritten
In den USA und Italien sidn TV-Übertragungen von Verhandlungen
Alltag, andere Länder gestatten ebenfalls Ausnahmen vom generellen
Verbot
... Bundesregierung, Richterbund und Anwaltsvertreter sprachen sich
vor allem zum Schutz der Persönlichkeitsrechte gegen eine weitgehende
Lockerung dieser Regelung aus." MoPo 8.11.00 S. 3
*
"Das Amt, das aus der Kälte kam
Früher hieß das Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik noch 'Zentralstelle für das Chiffrierwesen', und
viele Mitarbeiter waren kalte Krieger. Heute gibt sich die Behörde
in Bonn offener, verrät aber nicht alles über ihre heikle Mission
zum Wohle von Regierung und Wirtschaft
... Michael Dickopf ... Pressesprecher ... das Bundesamt für Sicherheit
in der Informationstechnik (BSI) in Bonn: 'Wir kümmern uns um die
Sicherheit von IT-Systemen in Staat und Wirtschaft. ... Verschlüsselungsabteilung
... Hier entwickelt das BSI abhörsichere Geräte und Verfahren,
zum Beispiel für Fax-Maschinen in sensiblen Bereichen." WELT
8.11.00 S. 3
*
"Mit dem Mobiltelefon neue Wege erfahren
Die dynamische Navigation arbeitet über das Handy und den Pocket-PC/Routenführung
kostet pauschal zwei Mark" SZ 8.11.00 S. V2/1
*
"Das Verhör beim Vermieter
Wohnungssuche, Fragen und Fragebögen: Wie muss man sich verhalten?
... 'Es kusieren Fragebögen, die - um es vorsichtig zu sagen -
ein erhebliches Maß an Neugier des Vermieters dokumentieren', sagt
Hermann-Josef Wüstefeld, Jurist des Deutschen Mieterbundes (Köln).
... 'Man muss überhaupt nichts angeben, nicht mal, ob man Männlein
oder Weiblein ist', beschreibt Wüstefeld etwas überspitzt die
Rechtslage. ... Der Rechtsexperte hält es für legitim, dass der
Vermieter nach Einkommen, festem Arbeitsplatz, Personenstand und auch danach
fragt, wie viele Personen einziehen möchten. ... Dagegen geht es den
Vermieter überhaupt nichts an, ob Kinder geplant sind oder die Patnerin
schwanger ist. ... Sogar auf die Frage, ob man vorbestraft ist, kann geschummelt
werden - es sei denn, jemand ist zum Beispiel schon zweimal etwa wegen
Mietbetrugs verurteilt worden. ... Manche Vermieter halten es auch für
unverzichtbar, mehr über Mieters Kreditwürdigkeit zu erfahren.
Doch die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung)
darf dem Vermieter solche Auskünfte gar nicht geben; er kann
höchstens den Mieter auffordern, eine Selbstauskunft einzuholen. Sollte
man das tun? 'Das hängt davon ab, wie wild ich auf die Wohnung bin',
sagt Wüstefeld: 'Ich hätte aber Bedenken, mit solchem Misstrauen
konfrontiert zu werden.'" MoPo 8.11.00 S 1
*
"Kundendaten sind offen zu legen
... Nach dem Urteil des Bezirksrichters Adalberto Jordan in
Miami darf die US-Fiskalbehörde IRS (Internal Revenue Service = Einkommensteuerbehörde)
die Identität von Bürgern feststellen, die in den drei Steueroasen
Bahamas, Cayman Islands und in Antigua 1998 und 1999 Kreditkartenkonten
unterhalten haben. Richter Jordan verpflichtete die Organisationen American
Express und MasterCard, die Daten jener Kunden herauszurücken, die
sich in den 'Tax Havens' Kreditkarten hatten ausstellen lassen." HB
8.11.00 S 44