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Tageszeitungen]
"Kessel kritisiert öffentliche Videoüberwachung
... Die Datenschutzbeauftragten der Länder haben bei Videoüberwachungen
im öffentlichen Raum die rechtlichen Vorgaben als unzureichend kritisiert
und eine stärkere Aufklärung der Bürger gefordert. ... Kameras
schränkten das Persönlichkeitsrecht ein, auch wenn sie nicht
eingeschaltet seien. ... Es sei bedenklich, dass Bürger Überwachungskameras
oft hinnähmen, ohne danach zu fragen, für welchen Zweck gefilmt
wird und was mit den Aufnahmen geschieht, sagte Kessel." FR 9.11.00
S. 5
"Videoüberwachung gefährdet Bürgerrechte'
... Auf einer Fachkonferenz in der Landeshauptstadt Schwerin
hatten 150 Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Justiz über
Grenzen und Risiken der Videoüberwachung beraten. ... Die Gesetzgeber
von Bund und Ländern müssten die Datenschutzgesetze novellieren
und Bedingungen und Grenzen der Überwachung klar festlegen. ... Der
Preis für den Schutz der Bürger vor Verbrechen dürfe nicht
eine Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit sein." SZ 9.11.00
S. 8
"Videowacht mit Eigendynamik
Brandenburgs Datenschützer: Kameras wecken Begehrlichkeiten
Brandenburgs Landesdatenschutzbeauftragter Alexander Dix hat vor der
Eigendynamik der Videoüberwachung öffentlicher Räume gewarnt.
Am Rande einer Fachkonfernz in Schwerin sagte er am Mittwoch gegenüber
dem Tagesspiegel, es bestehe die Gefahr, dass einmal installierte Kameras
Begehrlichkeiten an anderen Orten wecken können. Wenn, wie in Großbritanien,
Einkaufszentren oder ganze Innenstädte mit ihrer vorgeblichen kameraüberwachten
Sicherheit werben, wollten andere schnell auf dieselbe Weise ihr Image
aufbessern. Die heute in einer Anhörung im Potsdamer Landtag diskutierten
Vorschläge der Großen Koalition zur Videoüberwachung sehen
solche Möglichkeiten nicht vor, räumte Dix ein. 'Aber politischer
Druck von Wirtschaft und Tourismus könnte dies auch ändern.'
... Trotz allem kann Dix mit dem vorliegenden SPD/CDU-Entwurf leben. 'Die
Regelung gehört zu den restriktivsten in der Bundesrepublik. ... Mecklenburg-Vorpommerns
Datenschützer Werner Kessel sprach sich grundsätzlich gegen Videoüberwachung
aus, da schon die Anwesenheit einer ausgeschalteten Kamera das Verhalten
von Menschen verändere." Tsp 9.11.00 S. 21
*
"Am Zigarettenautomat kann man bald mit dem Handy
zahlen
Beim 'Electronic Payment' wird neben der Sicherheit das gleichzeitige
Angebot verschiedener Abrechnungsverfahren immer wichtiger
... Ein neuer Trend bei der elektronischen Abrechnung stellt zweifellos
auch die Adress- und Bonitätsprüfung dar. Hier arbeitet Telecash,
eine hundertprozentige Telekom-Tochter, mit der Deutschen Post AG zusammen.
'Selbstredend unter strikter Wahrung des Datenschutzes', betont Telecash-Geschäftsführer
Schmid. 'Wir speichern keine personbezogenen Daten.' Konkurrent 3C-Systems
kooperiert dagegen mit Intercard, die über eine Liste mit über
zwei Millionen 'Sperreinträgen' verfügt." WELT 9.11.00 S.
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LOKALES
Berlin
"Teure Akteneinsicht:
Bezirk verlangt 700 Mark
Nach einigem Hin und Her gelang es dem Anwohner Thomas Baltes jetzt,
gemäß dem 1999 eingeführten Informationsfreiheitsgesetz
einige Akten zum 'Stutti' einzusehen. Doch schon vorab verlangte das Bezirksamt
700 Mark wegen des Verwaltungsaufwands. ... Berlins Vize-Datenschutzbeauftragte
Claudia Schmid kündigte auf Nachfrage eine Überprüfung an.
Der Senat empfiehlt Gebühren von 20 bis 1000 Mark je nach Bedeutung
des Falls, dem Aufwand, dem eventuellen wirtschaftlichen Nutzen für
den Antragsteller und dessen Einkommen." Tsp 9.11.00 S. 19