- Einleitung
- Vorbereitung und Planung
- Firewall-Systeme
3.1 |
Grundlagen |
3.1.1 |
Charakteristika von Firewall-Systemen |
3.1.2 |
Schutzniveau |
3.2 |
Firewall-Technologien |
3.3 |
Firewall-Architekturen |
3.3.1 |
Zentrale Firewalls |
3.3.2 |
Gestaffelte Firewalls |
3.3.3 |
Entmilitarisierte Zone |
3.3.4 |
Screened Gateway |
- Zulässigkeit von Protokollierung und Inhaltskontrolle mittels einer Firewall
4.1 |
Allgemeines |
4.2 |
Kontrolle von Inhaltsdaten bei E-mail-Kommunikation |
4.2.1 |
Kontrolle auf Virenbefall mittels automatischem Virencheck |
4.2.2 |
Kontrolle eingehender dienstlicher E-Mails |
4.2.3 |
Kontrolle eingehender privater E-Mails |
4.2.4 |
Kontrolle ausgehender E-Mails |
4.3 |
Protokollierung von Internet-Zugriffen mittels einer Firewall |
4.3.1 |
Protokollierung der von innen erfolgenden Zugriffe (Protokollierung von Mitarbeiterdaten) |
4.3.1.1 |
Dienstliche Nutzung |
4.3.1.2 |
Private Nutzung |
4.3.2 |
Protokollierung der von außen (aus dem Internet) erfolgenden Zugriffe |
4.3.2.1 |
Nur Anschluss des internen Netzes an das Internet; keine Angebote der öffentlichen Stelle nach außen |
4.3.2.2 |
Angebot nach außen (Web-Server) |
- Auswahl und Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen; Betriebsphase
5.1 |
Security Policy und Sicherheitskonzept |
5.2 |
Auswahl, Konfiguration und Wartung von Firewall-Systemen |
5.3 |
Rahmenbedingungen für Konfiguration und Betrieb |
5.4 |
Empfehlungen für den Betrieb einer Firewall |
- Ausblick
- Anhang
7.1 |
Weiterführende Informationen und Literatur |
7.1.1 |
Fundstellen im WWW |
7.1.2 |
Broschüren |
7.1.3 |
Literatur |
7.2 |
Stichwortverzeichnis |
7.3 |
Abbildungsverzeichnis |
7.4 |
Abkürzungsverzeichnis |
7.5 |
Wichtige Dienste und Begriffe |
Orientierungshilfe zu
Datenschutzfragen des Anschlusses von Netzen der öffentlichen Verwaltung an das Internet
erstellt vom
Arbeitskreis Technik der
Konferenz der Datenschutzbeauftragten
des Bundes und der Länder
Das Internet ist ein weltweites Computernetz, in dem
hunderttausende größere Rechnerverbünde und somit Millionen
einzelner Computer zusammengeschlossen sind. Das Internet hat sich zum
weltgrößten und mächtigsten globalen Informations- und
Kommunikationsmedium entwickelt. Der Internet-Boom hat auch vor den
öffentlichen Verwaltungen nicht Halt gemacht. Seit geraumer Zeit
wächst in öffentlichen Stellen der Wunsch nach einem Zugang zu
globalen Datennetzen, insbesondere zu dem Internet. Die Netzanbindung soll
sowohl zur Informationsgewinnung als auch zur Bereitstellung eigener
Informationen für andere dienen (zur Beschreibung des Internet und der
wichtigsten Internet-Dienste vgl.
Anhang).
Dabei ist der Anschluss an das Internet mit erheblichen
Gefährdungen des Datenschutzes und der Datensicherheit verbunden. Die
Rechner und Übertragungswege dieses weltweiten Computernetzes sind nicht
kontrollierbar. Welchen Weg eine Nachricht nimmt oder in welchem
Vermittlungsrechner die Nachricht bearbeitet wird, ist nicht transparent. Denn
das Internet wurde ursprünglich nur unter Verfügbarkeitsaspekten
entwickelt – auch wenn neuere Entwicklungen versuchen, weiteren
Sicherheitsbedürfnissen Rechnung zu tragen. Deshalb wird den Risiken
für Vertraulichkeit, Integrität und Zurechenbarkeit vielfach nicht in
der gebotenen Weise begegnet. Schwächen finden sich in den Protokollen
für die Datenübertragung, in den Implementierungen und Installationen
der Programme für die Internet-Dienste und in den angeschlossenen
Rechnersystemen. Ohne besondere Schutzmaßnahmen kann sich ein Angreifer
oft mit wenig Aufwand unter Ausnutzung der Sicherheitslücken unberechtigten
Zugang zu fremden Rechnern verschaffen und dort Daten ausspähen oder sogar
manipulieren oder zerstören. Dies ist besonders gravierend, weil angesichts
von bereits weit mehr als 100 Millionen Internet-Teilnehmern auch die Zahl der
potentiellen Angreifer, die diese Sicherheitslücken ausnützen und
somit die am Internet angeschlossenen Verwaltungsrechner bedrohen, sehr
groß ist.
Die vorliegende Orientierungshilfe wurde vom Arbeitskreis
Technik der Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder
erstellt
[1]. Sie soll den für den Betrieb
von Netzen der öffentlichen Verwaltung Verantwortlichen deutlich machen,
mit welchen Risiken für die Sicherheit der „internen“ Netze bei
einem Anschluss an das Internet zu rechnen ist und wie diese Risiken begrenzt
werden können. Die Frage, in welchen Fällen und unter welchen
Bedingungen es zulässig ist, dass Verwaltungen personenbezogene Daten mit
Hilfe des Internet übertragen oder veröffentlichen, ist nicht
Gegenstand der Orientierungshilfe und muss jeweils konkret untersucht werden.
Die hier entwickelten Strategien zur
Risikobegrenzung
bedürfen im Einzelfall einer weiteren
Konkretisierung, wobei neben den beschriebenen Firewall-Architekturen ggf.
weitere Maßnahmen zu ergreifen sind, um eine Gefährdung
personenbezogener Daten zu vermeiden (etwa Einsatz von
Verschlüsselungsverfahren). Angesichts einer sich ständig
verändernden Gefährdungslage infolge der „Entdeckung“
neuer unerwarteter Sicherheitsprobleme bleiben auch bei Einsatz von
Firewall-Systemen erhebliche Restrisiken bestehen.
Der Anschluss an das Internet ist angesichts dieser
Gefährdungslage aus Datenschutzsicht nur vertretbar, wenn zuvor eine
eingehende Analyse und Bewertung der damit verbundenen Risiken erfolgt ist und
die Gefahren durch technische und organisatorische Maßnahmen hinreichend
beherrscht werden können.