Public Eye
Information Warfare Update
Referent: Frank Rieger ( frank@ccc.de)
Im Hinblick auf den Krieg in Serbien war dieses Jahr vergleichsweise ereignisreich für den Information Warfare, wobei der Begriff Information Operations passender ist.
Werfen wir zunächst einen Blick auf den Stand der Wissenschaft:
InfoOps werden zunehmend als Mittel zur niederschwelligen Konfliktlösung betrachtet. Nahezu alle Industrienationen und diverse Drittweltstaaten betreiben offensive und defensive InfoOps-Forschung. Die USA diskutieren Anwendung öffentlich und drohen auch damit. Doch bisher ist kein internationales Abkommen in Sicht. Militärs in Russland betrachten InfoOps als durchaus valides Mittel der Konfliktlösung auch in internen Konflikten.
Kommen wir nun zu den konkreten Anwendungen des Jahres1999
Der Krieg gegen Serbien:
Auf Seiten der USA wurde angedroht Kontenmanipulation gegen die Führung der gegnerischen Seite, sprich Milosevic &Co. vorzunehmen.
Es wurden gezielte Schläge gegen die Kommunikationsstruktur der gegenerischen Seite vorgenommen. Nach Zerstörungen wurden TV und Radio eingenommen.
Speziell gegen das Elektrizitätsnetz gerichtete Waffen wurden angewandt, zum Bespiel Graphitfaserbomben, die im Gegensatz zu "normalen Bomben" eine höhere Effzienz aufweisen.
Angeblich sollen auch Viren und Netzwerkeinbrüche zur Aushebelung des Luftverteidigungssystems eingesetzt worden sein.
Die Serben starteten Angriffe gegen die NATO-Kommunikationsstruktur.Es fand eine fortgeschrittene psychologische Kriegsführung gegen NATO- Heimatländer statt.
In erheblichem Umfang wurden auch Attrappen zur Veränderung der Radarbilder der Gegner eingesetzt.
Die Trends gehen dahin, dass auch nichtstaatliche Strukturen in die Abwehrbemühungen einbezogen werden, z. B an der Börse bei Aktien-Transaktionen.
Es ist auch eine rasche Fortentwicklung der organisatorischen Strukturen in den Armeen und Diensten massive Etatallozierung in den Industrieländern im bereich defensiver InfoOps zu beobachten.
Die Bereitschaft zum testweisen Einsatz von InfoOps um begrenzte Konflikte zu lösen hat sich erhöht.
Nicht-NATO-Nationen investieren in grossem Umfang in offensive und defensive InfoOps-Entwicklung. Hacker werden rekrutiert und abgeschöpft
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